war für die Musikerinnen und Musiker geprägt von einer großen Veränderung. In den letzten Monaten hatte sich das
Verhältnis zwischen Kapellmeister und Mitgliedern getrübt. Diese Diesharmonie endete kurz nach dem 1.Mai 1997.
In dieser Notsituation versuchte Obmann Kienesberger verzweifelt einen neuen Kapellmeister zu finden. Nach kurzer Zeit
gelang ihm dies auch. Einer seiner Arbeitskollegen, der Kapellmeister der Stadtkapelle Attnang-Puchheim,
Alfred Steinkogler, erklärte sich bereit,bis zur endgültigen Klärung der Kapellmeisterfrage, die Stadtkapelle Gmunden
intermistisch zu leiten.
Aufbauend auf die gute Arbeit seines Vorgängers, brachte er seine Ideen und Vorstellungen ein. Die Musikerinnen und
Musiker waren ob seiner menschlichen Arbeitsweise begeistert. Rasch wuchs der Klangkörper mit dem Kapellmeister
zu einer Einheit zusammen. Viele Ausrückungen kennzeichneten auch diese Jahr.
Leider musste am Ende des Jahres noch das Ableben des langjährigen Stabführers Johann Loistl zur Kenntnis genommen werden. Er war nicht nur durch viele Jahre der Chef bei den Marschausrückungen, sondern auf Grund seines lustigen Wesens auch für die Unterhaltung zuständig.
Die Früchte der konzentrierten Arbeit des Vorjahres sah man zum ersten Mal beim Frühlingskonzert 1998. Das Stadttheater war, obwohl erstmals in der Vereinsgeschichte für ein Konzert Eintritt verlangt wurde, mit ca. 400 Menschen voll besetzt. Aufgestachelt und beflügelt durch diesen Besucherandrang gestalteten die Musikerinnen und Musiker ein hervorragendes Konzert.
Ob dieses großartigen Erfolges gelang es, das auf maximal ein Jahr beschränkte Engagement von Alfred Steinkogler zu verlängern. Viele Kurkonzerte waren die Folge und auch hier verstand es der Kapellmeister, die Leistungen der Kapelle zu präsentieren.
Mit viel Probenarbeit ging man in konzentrierter Form an die nächste Aufgabe, das Frühlingskonzert 1999, heran.
Unter der Federführung des Kapellmeisters wurde wiederum ein sehr ansprechendes Konzertprogramm einstudiert.
Blasmusikliteratur, die die Menschen anspricht, wurde geboten.
Zur großen Freude und Überraschung aller Akteure war diesmal das Stadttheater Gmunden mit mehr Menschen gefüllt, als vor einem Jahr 450 Personen ließen sich diesen Konzertgenuss nicht entgehen. Mit viel Gespür und Feingefühl dirigierteder Kapellmeister die Stadtkapelle und Akteure, sodass ein grandioses Konzert entstand. Die Reaktion des Publikums aus Nah und Fern zeigte, dass es der Stadtkapelle Gmunden dank Kapellmeister Alfred Steinkogler wiederum gelungen war, eine ausgezeichnete Arbeit abzuliefern. Viele Anrufer, sogar aus Linz, bestätigten uns dies.
In diesem Jahr verlor der Verein einen seiner längst dienenden Musiker. Leopold Hörak verstarb nach geduldig ertragener,
langer, schwerer Krankheit. Sein Tod ist für die Kapelle bis heute ein großer Verlust.
Aus dem Protokoll der Jahreshauptversammlung 2000 geht vorausschauend hervor, dass dieses Jahr wieder eine ganze Reihe
von Höhepunkten aufweisen wird (u.a. eine Angelobungsfeier mit der Militärmusik Oberösterreich, Marsch- und Konzertwertung,
ein Kirchenkonzert). Auch das Frühlingskonzert gehört dazu.
Stehende Ovationen nach den letzten Takten und enorme Hochstimmung herrschten nach dem
Gemeinsam mit den Tanzgruppen der Musikschulen Gmunden und Laakirchen, der Tanzgruppe SU Salzburg und dem Boogie Woogie Club Gmunden wurde ein bis auf den letzten Sitzplatz ausverkaufter toller Konzertabend im Festsaal des Kongresshauses Gmunden geboten.
In diesem Jahr war wieder ein Todesfall zu beklagen. Ferry Ilg, einer der verdientesten Musiker der letzten Jahrzehnte,
der bereits nach dem Krieg in den Verein eingetreten war, schloss für immer seine Augen.
Dadurch beflügelt, wurde im ausverkauften Stadttheater wieder ein hervorragendes Konzert geboten. Die Gesangssolisten Marianne Burgstaller (Sopran), Johann Preisinger (Tenor) und Fritz Springer (Bariton) und die Kapelle brachten u. a. Auszüge aus „My Fair Lady“, „Maske in Blau“ und „Im weißen Rössl“ zu Gehör.
Schlagzeuger Stefan Friedl brillierte wieder einmal auf seinem Xylophon mit dem Stück „Xylomania“.
Das Liebstattkonzert 2003 wurde wieder im Kongresshaus Toscana vor fast 700 Zuhörern dargeboten. Der großartige Erfolg
gab den Verantwortlichen hinsichtlich Stückwahl und Vorbereitungen recht. Die Sängerinnen der „Swingin Arafaz“ bewegten
sich zielsicher in der Ausdruckswelt des legendären „Duke“ Ellington zu „It don´t mean a thing“. Ebenso wurden die Ohrwürmer
„Mister Sandman“ und „Oh´ when the saints“ zur Begeisterung des Publikums vorgetragen. Nicht zu vergessen die Polka
für zwei Klarinetten (Dir. Alfred Thurner und Hannes Bleiziffer) mit dem Stück „Zwei fröhliche Holzwürmer“ und dem
Xylophonsolisten Stefan Friedl mit „Amorada“, um nur wenige Konzertstücke zu nennen.
Nach etlichen Zugaben infolge eines nicht enden wollenden Applauses endete der wunderbare Konzertabend
mit dem Radetzky-Marsch.
Die Ausrückungen in diesem Jahr waren umfangreich, brachten unter anderem ein vielfach beachtetes und gut besuchtes
Frühschoppenkonzert am Marktplatz und einen besonders lustigen Frühschoppen mit Harry Prünster.
In diesem Jahr ehrte die Stadt Gmunden mit der „Verdienstmedaille in Gold“ zwei langjährige und
verdiente Musiker unseres Vereines:
Max Nagl
und
Karl Zeininger
erhielten diese Auszeichnung in einer würdevollen
Festsitzung des Gemeinderates überreicht.
Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr für den Nationalfeiertag
ein Konzert einstudiert. Unter dem Titel „Polkakonzert“
wurde eine breite Palette dieser Musikrichtung von
Polka Mazurka (Josef Strauß) über Polka francaise
(Johann Strauß) bis hin zur Südböhmischen Polka vorgestellt.
Die Konzertbesucher waren sehr überrascht über diese Vielfalt
und waren begeistert von der Idee, am Nationalfeiertag
ein Konzert zu besuchen.
Das LIEBSTATTKONZERT 2010 stand im Zeichen der Taktstockübergabe. Der bisherige Kapellmeister und Träger der Landeskulturmedaille Alfred Steinkogler begab sich nach mehr als 12jähriger Tätigkeit als musikalischer Leiter in den Ruhestand und verabschiedete sich mit einem großen Verdi-Potpourri. Gleichzeitig übernimmt Martin Fabian, Musikpädagoge und Komponist, 31 Jahre alt, den Taktstock. Kapellmeister Martin Fabian hat in diesem ersten "Gmundner"-Konzert musikalisch seine ursprüngliche Salzburger Heimat vorgestellt und gleichzeitig der neuen Heimat Oberösterreich die Aufwartung gemacht.
Wir nahmen am 29. August 2012 Abschied von unserem Alfred, der am 24. August 2012, kurz nach Vollendung des 70. Lebensjahres und langer schwerer Krankheit, im Kreis seiner Familie ruhig entschlafen ist. Dankbar für den gemeinsamen Weg. Traurig über deinen irdische Abschied. Hoffnungsvoll, dass du immer bei uns bist, wenn wir musizieren!